Dienstag, 17. Dezember 2013

Alan Dershowitz empfiehlt Israel: ignoriert internationales Recht

Einer der berühmtesten und sicherlich auch einer der kontroversesten Rechtsprofessoren der USA, Prof. Alan Dershowitz, fand sich letzte Woche in Israel zu einer Rede vor dem Institut für Nationale Sicherheitsstudien in Tel Aviv ein. Der Harvard-Professor ist ja bekannt für seine pro-zionistische Haltung sowie der Verteidigung des US-Militarismus weltweit, aber was er da letzte Woche dem Staat Israel empfohlen hat, sollte ihm unter normalen Umständen seine Professur an der Harvard University kosten.

In der Rede von Alan Dershowitz ging es um das Übergangsabkommen zwischen Iran und den Ländern des P5+1, welches im November in Genf unterzeichnet wurde. Dershowitz gehört in dieser Angelegenheit zu den Falken der USA, welcher es nicht verkraften kann dass Präsident Obama es zugelassen hat, dass so ein Abkommen tatsächlich zustande kommen konnte. Deshalb wetterte er in Israel gegen dieses Abkommen und hielt an der Strategie der "militärischen Option" weiterhin fest. Als er in seiner Rede vor dem sehr einflussreichen und bedeutenden Institut für Nationale Sicherheitsstudien auf das internationale Recht zu sprechen kam, sagte Dershowitz:

"Ich rufen den Staat von Israel dazu auf, seine Entscheidungen nicht auf Basis von existierendem internationalen Recht zu treffen, in dieser Hinsicht ist das internationale Recht überaltert." (ab Minute 10.05 bis Minute 10.22)
Dann meinte er weiter: "Internationales Recht ist ein Konstrukt in den Köpfen von einem Haufen von linksgerichteten Akademikern. Es gibt keine Basis für internationales Recht in der Realität." (ab Minute 11.10 bis Minute 11.15)

Man muss sich das nocheinmal auf der Zunge zergehen lassen. Wir haben hier einen berühmten Harvard Rechtsprofessor, der in Israel vor einem Institut steht welches mit ihren Untersuchungen einen wesentlichen Beitrag zur Formulierung von Israel`s Sicherheitspolitik beiträgt, und empfiehlt dort dem Staat Israel sich nicht an internationales Recht zu halten?
Es ist zwar nicht so als ob Israel sich seit der Gründung 1948 grossartig um das internationale Recht gekümmert hätte, aber braucht es denn noch eine Legitimierung dieser willfährigen Ignorierung eines Wertesystems durch einen Professor, der an einer der renommiertesten Universitäten der Welt ausgerechnet Recht lehrt, welches er aber für Israel als überaltert und als "Konstrukt von einem Haufen von linksgerichteten Akademikern" hält?

Aber was könnte man auch sonst von einem amerikanischen Rechtsprofessor erwarten, der in seiner Jugend zionistische Sommercamps besucht hat und in erster Linie darauf bedacht ist, dass es Israel gut geht und dann in zweiter Linie einem globalen amerikanischen Militarismus huldigt, welcher selbst gegen jegliches internationale Recht verstösst.



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