Montag, 24. November 2014

Iran Verhandlungen in die Verlängerung?

Heute läuft die selbstgesetzte Deadline der Atomverhandlungen zwischen den Ländern des P5+1 Gremiums (USA, Russland, China, Frankreich, Deutschland, Grossbritannien) und Iran aus.

Laut den ersten Leaks aus der Verhandlungsrunde sollen die Verhandlungen nocheinmal verlängert werden. Die Frage ist nur um wie lange: manche sagen dass man es nur um Stunden und nicht Tage oder Wochen verlängern braucht da man sich auf der Zielgeraden befindet, andere wiederum nennen bereits ein konkretes Datum (15. Dezember 2014) für Verhandlungen im Oman.

Was auffällt sind die Positionen der Amerikaner und Iraner, der wichtigsten Protagonisten in diesen Verhandlungen. Obwohl beide Seiten noch vor ein paar Wochen klargemacht haben dass die Deadline nicht verlängert wird, üben sie sich nun in Zurückhaltung mit der offizieller Kritik und strahlen stattdessen Zuversicht und positive Energie aus. Kein Wort von weiteren Sanktionen. Wie ich es bereits geschrieben habe, Obama will den Deal.

Natürlich können diese Leaks nur gezielte Desinformation sein um etwas Druck aus den letzten Verhandlungsrunden zu nehmen und heute Abend präsentieren die Aussenminister der P5+1 der Welt das langersehnte Abkommen.

Zumindest würde die israelische Reaktion darauf schliessen lassen dass man kurz davor steht. Von allerhöchster Stelle (Ministerpräsident Netanyahu) wird behauptet dass es ein gutes Zeichen ist dass es heute zu keinem Abschluss gekommen ist und dass deswegen die Sanktionen ausgedehnt werden müssen. Und selbstverständlich behält sich Israel das Recht vor jederzeit einen Krieg gegen den Iran loszuschlagen, da man sich nicht an ein Abkommen zwischen dem Iran und den Ländern des P5+1 gebunden fühlt.


Aussenminister der USA, Grosbritannien, Russland, Iran, Deutschland, Frankreich, China und Lady Ashton heute in Wien


*UPDATE*
Verhandlungen in Wien wurden nun offiziell für beendet erklärt. Die neue (realistischere) Frist für das Abkommen wurde auf den 01. Juli 2015 angesetzt. Iran erhält für die bisherige Reduktion der Urananreicherung eingefrorene Öleinnahmen von 700 Millionen US-Dollar.

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