Donnerstag, 3. September 2015

Erleben wir wieder die Zeit der KZ?

Die deutsche Regierung hat die Prognose für die Anzahl der Flüchtlinge die dieses Jahr nach Deutschland kommen sollen Mitte Jahr auf 800`000 erhöht. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hält diese Zahl noch immer für zu gering, und schätzt, dass es bis zu einer Million Menschen sein sollen die bis Ende Jahr in Deutschland eintreffen werden. Während Bouffier davon überzeugt ist, dass die Deutschen mit dieser enormen Zahl von Flüchtlingen klar kommen, hält Innenminister Thomas De Maizière diese Aufgabe "über die Dauer nicht für bewältigbar".

Deutschland nimmt (bis jetzt) mit Abstand die grösste Zahl an Flüchtlingen auf (gemessen an der Gesamtbevölkerung allerdings auf Platz 6) in der Europäischen Union auf, und die vielen hunderte und tausende Menschen die sich ehrenamtlich für die armen Menschen einsetzen, zeugen von Mitleid und dem Bewusstsein des privilegierten Lebens, über welches sehr viele von uns in der "Festung Europa" verfügen.

Das es aber auch andere Stimmen gibt, die nicht nur mit den grässlichen Geschehnissen von Heidenau und anderen Orten in Verbindung gebracht werden dürfen wo Flüchtlinge und/oder Flüchtlingsunterkünfte durch einen Mob angegriffen wurden, ist nur natürlich und ich konnte mich in dutzenden Gesprächen davon selbst überzeugen. Nebst der sich in den Gesprächen herauskristallisierenden Sorge um ihre eigene Sicherheit, Angst vor den Fremden und allgemeiner Islamophobie, kam auch sehr oft die Frage auf "woher die denn jetzt plötzlich alle herkommen".

Diese Frage wurde zum Teil auch in einem an sich sehr guten Artikel der schweizerischen Neue Zürcher Zeitung (NZZ) gestellt, wo es zum Beispiel heisst "dass man in Europa nicht sehen wollte was auf den Kontinent zukommt" oder das "Europa nicht auf sie (die Flüchtlinge) vorbereitet war". Als möglichen "Lösungsansatz" damit die Flüchtlinge überhaupt nicht erst bis nach Europa kommen, schlägt die Autorin unter anderem vor, "Libyen dazu zu bewegen die Küste besser zu kontrollieren".

Genau darin liegt aber das fundamentale Problem (auch in diesem Artikel) und somit auch die Ursache dessen, weshalb so viele Menschen sich bei uns die Frage stellen, woher die ganzen Flüchtlinge "plötzlich" herkommen. Die Enthüllung von geheimen EU-Plänen durch WikiLeaks, mit Bomben und Raketen die Flüchtlingsboote in Libyen auszuschalten bevor sie sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen, war zwar in den Gesprächen kein Thema, aber trägt dennoch dazu bei dass die Ursache dieser Flüchtlingskatastrophe ausgeblendet wird.

Denn weder der Artikel in der NZZ, noch ganz offensichtlich die Politiker in der EU, stellen sich die Frage nach der Kausalität bei dieser menschlichen Tragödie. Es wird vom Bürgerkrieg in Syrien gesprochen, es wird von Instabilität in Libyen oder noch immer von der Terrormiliz der ISIS oder des Islamischen Staats gesprochen.

Zum Weiterlesen bitte hier klicken. Vielen Dank!!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen