Montag, 14. November 2016

Deutschland in der Krise Teil 2

"Die Niederlage, die Deutschland durch seine eigene Überheblichkeit erlitten hat, wird nie wieder durch Waffengewalt abgeändert werden. Wie immer sich auch das politische Gesicht der Welt gestalten möge, die vereinten militärischen Kräfte, die Deutschland jetzt besiegt haben, werden jedem zukünftigen deutschen Angriffswunsch geschlossen im Wege stehen. Da die deutsche Rüstungsindustrie vollständig verwüstet ist und Millionen deutscher Männer gefallen sind, wird die Übermacht der Vereinten Nationen an Industrie-­ und Menschenmaterial über viele Jahre noch überwältigender sein, als sie es schon vorher war. Und obwohl der Verlust an Menschenleben im Laufe der Zeit durch das Heranwachsen von Kindern wieder ausgeglichen wird, der deutschen Industrie wird es nie wieder erlaubt werden, Waffen für einen deutschen Angriffskrieg zu erzeugen. Deutschlands Niederlage wird niemals durch Waffengewalt abgeändert werden. Nur durch friedliche Arbeit kann Deutschland jemals hoffen, sich als Nation wieder aufzurichten." Quelle: Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin (Potsdamer Abkommen) vom 2.8.1945
Mit diesen Flugblättern wurden die Menschen am 2. August 1945 in einigen deutschen Städten über das informiert, was nach Meinung der Verfasser der Flugblätter, irgendwann einmal die Zukunft der Deutschen sein sollte. Nie wieder Waffenproduktion, nie wieder deutscher Nationalismus. Selbst die eigene kulturelle Identifikation, das was eine Nation ausmacht, wurde zumindest vorübergehend zusammen mit dem Nazi-Regime zerstört. Eine Rückgabe, oder besser gesagt eine Akzeptanz einer deutschen Nation, wurde lediglich mit einem Fragezeichen in Aussicht gestellt.

Das war die Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, mit der sich nicht nur die Besatzungsmächte auseinandersetzen mussten, sondern insbesondere die Deutschen selbst. Man muss sich diese Situation nur einmal vor Augen führen: das, was den Menschen den Rahmen (Staat) des Alltags bot, so gut oder schlecht dieser auch gewesen war, existierte mit allen seinen Konsequenzen plötzlich nicht mehr. Außer einem vagen Gefühl was die neuen Herrscher von einem erwarten, die völlige Abstoßung der nationalen Identität, war nichts anderes greifbar. Dazu kam der unausweichliche Kampf um die Nachfolge. Die Besatzungsmächte haben in Potsdam die Teilung Deutschlands beschlossen und somit eine gewisse Richtung vorgegeben. Ein Teil würde an Polen, beziehungsweise Tschechoslowakei fallen, was zu einer aus Warschauer bzw. Prager Sicht willkommenen "Umsiedlung" von Millionen Deutschen nach Westen führen würde. Nach Westen, das bedeutete mindestens linkerseits des Oder Flusses, der zur neuen Demarkationslinie und späteren Grenze zwischen Deutschland und Polen werden sollte. Im Westen angelangt, sassen diese Flüchtlinge aber wieder im Osten fest. Sie befanden sich auf dem Gebiet Deutschlands, welches der Sowjetunion zugesprochen wurde. Viele zog es deshalb erneut nach Westen, in Gebiete unter amerikanischer, britischer oder französischer Besatzung, wo sie durch sogenannte "Grenzdurchgangslager" mussten.

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