Mittwoch, 23. November 2016

Deutschland in der Krise - Teil 3

"Ich weiß schon längst, dass die Soldaten der Waffen-SS anständige Leute waren. Aber solange wir nicht die Souveränität besitzen, geben die Sieger in dieser Frage allein den Ausschlag, so dass wir keine Handhabe besitzen, eine Rehabilitierung zu verlangen… Machen Sie einmal den Leuten deutlich, dass die Waffen-SS keine Juden erschossen hat, sondern als hervorragende Soldaten von den Sowjets gefürchtet war […] gezeichnet: Dr. Konrad Adenauer, Bundeskanzler.“
Schockierend, nicht wahr? Ausgerechnet der "Vater" der Bundesrepublik Deutschland und Mitbegründer der Christlich Demokratischen Union (CDU), schrieb diese Worte im Oktober 1955 an den FDP-Abgeordneten General a.D. von  Manteuffel.  Dabei stand er beileibe nicht als Einziger mit dieser Meinung da. Oberleutnant der Nazi-Wehrmacht Franz Josef Strauss, der andere Titan deutscher Nachkriegsgeschichte von 1953 bis 1969 (mit 4-jährigem Unterbruch dazwischen)  in verschiedenen Ministerien der deutschen Regierung tätig und von 1978 bis 1988 Bayerns Ministerpräsident, meinte 1969:
"Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen."
Generalleutnant Adolf Heusinger, kurzweilig sogar Generalstabschef der Wehrmacht, wurde 1948 von seinem ehemaligen Untergebenen Reinhard Gehlen in seine Gehlen Org rekrutiert. 1955 erfolgte der Wechsel in die frisch gegründete Bundeswehr, in welcher er einer der ersten Generäle war und sofort zum Leiter der Streitkräfte erhoben wurde. 1961 folgte die Ernennung zum Vorsitzenden der Militärkommission der NATO in Washington. Als Berater bei der Bundeswehr diente Heusinger bis 1960 der als Kriegsverbrecher verurteilte Feldmarschall Erich von Manstein. Obwohl von Manstein es wiederholt in Abrede stellte, formulierte er den im Oktober 1941 im Rahmen der Operation Barbarossa erhaltenen "Reichenau-Befehl" eigenständig in folgenden Befehl um:
„Das jüdisch-bolschewistische System muß ein für allemal ausgerottet werden. Nie wieder darf es in unseren europäischen Lebensraum eingreifen. Der deutsche Soldat hat daher nicht einfach die Aufgabe, die militärischen Machtmittel dieses Systems zu zerschlagen. Er tritt auch als Rächer für alle Grausamkeiten, die ihm und dem deutschen Volk zugefügt wurden, auf. […] Für die Notwendigkeit der harten Sühne am Judentum, dem geistigen Träger des bolschewistischen Terrors, muß der Soldat Verständnis aufbringen. Sie ist auch notwendig, um alle Erhebungen, die meist von Juden angezettelt werden, im Keime zu ersticken.“ Quelle: Unternehmen Barbarossa.“ Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941 von Wolfram Wette
 Unzählige weitere ehemalige Nazis - unabhängig davon ob sie lediglich Parteimitglieder waren, Spitzenfunktionäre oder tatsächliche Kriegsverbrecher - schafften es in Deutschland und Österreich auf politische und militärische Spitzenpositionen. Die NATO wurde dadurch völlig von innen kompromittiert, da solche Leute wie Heusinger und nach ihm Dr. Eberhardt Tauber auf Positionen saßen, in denen sie die Strategie der NATO entscheidend beeinflussen konnten. Mit Argusaugen verfolgte Reinhard Gehlen und seine Hintermänner in der CIA diese Entwicklung, die sowohl dem späteren Bundesnachrichtendienst (BND) unter Gehlen, als auch der CIA nahezu problemlosen Zugang zur NATO ermöglichte. Dass aber der raison d’être der NATO, die Verbreitung des Kommunismus zu verhindern, Ausrottung des Nazismus und Kontrolle über Deutschland, bereits mit einer Selbstlüge begann, in dem der Nazismus eben nicht ausgerottet wurde, spielte keine Rolle mehr. Denn der eigentliche Grund für diese Allianz war nicht so sehr die Angst vor dem Kommunismus oder den Nazis, als die Aushebelung des noch jungen Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Washington wollte Europa nach eigenem Maßstab und eigener Vision aufbauen, ohne dass irgendjemand im Sicherheitsrat mit einem Veto dazwischen funken konnte. Ein weiterer wichtiger Aspekt war, Westeuropa davor zu bewahren, sich an die Sowjetunion mit Hilfsanfragen zu wenden. Mit einem wirtschaftlichen und militärischen Programm, dem Marshall-Plan und dem Abkommen von Washington, pumpte Amerika Milliarden von US-Dollars nach Westeuropa, welche an Bedingungen geknüpft waren. Europa sollte zusammenwachsen, was gut war, und es sollte sich ausschließlich an Amerika orientieren, was ein Rezept für ein späteres Desaster war.


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