Montag, 26. Juni 2017

Ukraine Krieg: 24 Stunden an der Donbass Front

Nach zähem Ringen war es dann endlich soweit. Der lang erwartete Anruf des Kommandeurs des 4. Spetsnaz Bataillons der Armee der selbstausgerufenen Volksrepublik von Donezk, erreichte uns am Montag Nachmittag. "Ihr könnt morgen kommen", sagte Kommandeur "Fomitsch" kurz und bündig, und gab gleich noch die Wunschliste von Waren auf, die sozusagen ein Tauschgeschäft und somit unsere Eintrittskarte in seine Welt darstellten. Fomitsch ist nicht sein richtiger Name, sondern sein nome de guerre, unter dem er weithin bekannt ist. Selbst sein Bataillon wird allgemein als "Bataillon Fomitsch" genannt, was seinen rund dreihundert treuen Soldaten lieber ist, als die offizielle Bezeichnung.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Markt, um die Wunschliste des Kommandeurs abzuarbeiten: drei Kilogramm Schwarztee, fünfzehn Kilogramm Zucker, ein Kilogramm Instantkaffee für die "Nachtschicht" und acht Zigarettenstangen. Damit war der Kofferraum des Wagens zusammen mit der Schutzausrüstung für uns bis zum letzten Kubikzentimeter aufgefüllt. Auf dem Markt gab es alles, was auf so einen Markt gehört: frische Lebensmittel, lokales und ausländisches Gemüse, Früchte wie bei uns im Supermarkt, Kleidung und Elektronikartikel. Der Handel funktioniert offensichtlich einwandfrei in der Volksrepublik von Donezk.

Etwa eine halbe Stunde später taucht auch unser Begleitfahrzeug mit zwei Männern des Bataillons auf, die uns zum Hauptquartier und der zugewiesenen Einheit führen sollen. Auf der Schnellstrasse die aus der Stadt Donezk hinaus in die Richtung von Gorlovka führt, begegnen wir noch einigen anderen Fahrzeugen, die es mehr oder weniger eilig haben, von der Schnellstrasse wieder runterzukommen. Spätestens ab Jasinowata ist sowieso Schluss: ab dann gilt der Rest der Strecke als militärisches Sperrgebiet und wird auch entsprechend oft durch ukrainische Streitkräfte mit allen möglichen Waffengattungen bombardiert.

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